Verstehen und Verstandenwerden sind zentrale Elemente im menschlichen Leben. Sie gehören deshalb auch als feste Bestandteile zu unserem Therapiealltag. Der „Verstehende Ansatz“ hilft uns dabei, diesen Bedürfnissen in der Arbeit mit Kindern und Eltern gerecht zu werden. Verstehen hat nicht nur mit Sprache zu tun, sondern manifestiert sich auch übers gemeinsame Handeln. Jürgen Seewald, der sich mit der Thematik seit vielen Jahren intensiv beschäftigt, bringt uns diesen Ansatz in Theorie und Praxis noch näher und erklärt anschaulich, wie Fachleute verstehend arbeiten können.

Am Vormittag erläutert er die Entstehung des „Verstehenden Ansatzes“, welches Menschenbild ihm zugrunde liegt, welches seine zentralen Gedanken sind und woran wir uns beim Verstehen orientieren. Dabei geht es auch um die wichtige Bedeutung des Selbstverstehens und warum wir auch das Nicht-Verstehen schätzen lernen sollten. Und: Ist es eigentlich wichtig, „richtig“ zu verstehen, und was bedeutet „richtig“ und „falsch“ in diesem Zusammenhang? Am Nachmittag steht die Besprechung von Fallbeispielen und Szenen aus der Therapie, der Berufsrealität der Teilnehmenden, im Zentrum – bevorzugt solche, in denen das Nicht-Verstehen überwiegt. Dabei bietet sich auch die Gelegenheit, die Inputs vom Vormittag vertiefend zu diskutieren.